Unser Marktsegmentleiter Holz und Biomasse Dennis Kaufmann weiß, dass ca. 60% aller Kettenschäden auf Fehler bei der Kettenschmierung zurückzuführen sind. „Man erkennt es daran, dass die Ketten stark verrostet sind, quietschen oder zumindest laut laufen, dass sie eventuell knicksteif werden oder dass die Ketten warm bis heiß sind, wenn man sie anfasst," so Kaufmann.
„Immer wieder erlebe ich wie die Ketten äußerlich vielleicht noch gut geschmiert aussehen. Fehlende oder mangelhafte Kettenschmierung im Gelenk führt jedoch zu starkem Verschleiß, Reibkorrosion, metallischer Reibung, Lochfraßkorrosion (Pittingbildung) und vieles mehr. Ein weiterer offensichtlicher Hinweis für mangelhafte Kettenschmierung sind verdrehte Bolzen. Bei der Gelenkbewegung entsteht in der Kontaktfläche zwischen Kettenbuchse-Kettenbolzen (bei Rollenketten und Buchsenförderketten) oder Kettenlaschen-Kettenbolzen (bei Flyerketten oder Gallketten) ein Drehmoment, der auf die Verbindung Bolzen-Außenlasche wirkt. Wird die Reibung im Gelenk zu groß, kann der starke Preßsitz der FB Ketten dem entstehenden Drehmoment nicht mehr entgegen wirken. Dies führt zu verdrehten Bolzen. Bei Buchsenförderketten mit Verdrehschutz führt dies im schlimmsten Fall zu Dauerbrüchen an den Innenlaschen (der Riss beginnt meist im Übergang der Schlüsselweite zum Radius). Hier empfehle ich Innenlaschen mit runden Bohrungen und einem starken Presssitz. Perfekt in Kombination mit verschweißten Buchsen. Zudem erhöht sich der Verschleiß an den Kettenrädern, da die Flankenpressung sehr viel höher ist als bei gut geschmierten Ketten", erklärt Dennis Kaufmann.
Unser Kettenexperte aus Baden-Württemberg erläutert: „Oft liegt das Problem daran, dass das Schmiermittel nicht an die Schmierstelle kommen kann, weil die Ketten durch Schmutz, Metallabrieb oder ähnliches verklebt sind. Dann laufen die Ketten trocken und der Verschleiß erhöht sich enorm."
„Ich rate davon ab, Ketten mit Standardmaterialien mit einem Hochdruckreiniger (Dampfstrahler) oder chlorhaltigen Reinigungsmitteln zu reinigen. Es kommt dann sehr häufig zu Kettenbrüchen verursacht durch Spaltkorrosion, da sich das Wasser im Gelenk am längsten hält. Die im Wasser gelösten Salze lösen Korrosion und Pittingbildung aus. Im schlimmsten Fall kommt es zu Wasserstoffversprödung (Spannungsrißkorrosion) an den Kettenlaschen. Die Risse gehen meist von den Laschenbohrungen aus. Falls das Reinigen mit einem Hochdruckreiniger unumgänglich ist, müssen die Ketten nach dem Reinigen SOFORT mit Luft sauberst abblasen und die Ketten mit einem kriechfähigen Öl sehr gut nachgeschmiert werden. Am besten ist es, die Ketten in ein Ölbad einzulegen, falls möglich. Wenn Ketten regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger oder Reinigungsmitteln gereinigt werden müssen, empfehle ich den Einsatz von rost- und säurebeständigen Stählen oder die Oberflächenbeschichtung aller Kettenkomponenten mit GEOMET®", weist Dennis Kaufmann hin.
Tests haben ergeben, dass durch eine perfekte Kettenschmierung die Lebensdauer mindestens ver50igfacht werden kann. Ketten sehen sehr oft sehr gut geschmiert aus. Oft wird mit Altöl oder Haftschmiermitteln geschmiert. Der Expertentipp von unserem Dennis lautet: „Das ist generell nicht falsch, wichtig ist der Einsatz der korrekten Schmiermittel angepasst an die Einsatzbedingungen. Es muss nicht immer das teuerste Schmiermittel sein. Es muss das passende Schmiermittel sein. Es liegt am Wartungsverhalten des Kunden, ob Ketten eine unzureichende, 12fache oder 50fache Lebensdauer erzielen.
Um diesen Fehlern aus dem Weg zu gehen, nutzen Sie das automatische Kettenschmiersystem von RotaLube®!"