Erfolgreicher Ketten- und Mitnehmertest im Biomasseheizkraftwerk

Häufige Stillstände durch verbogene Kunststoffmitnehmer

In der Brennstoffzuführung eines deutschen Biomasseheizkraftwerks kam es immer wieder zu Problemen mit der ursprünglich verbauten Konstruktion der Förderketten und der Kunststoffkratzer.

Die Kratzkettenförderer (KKF) waren mit Doppelstrangkratzerketten Typ M160 mit einseitig angebogenen Mitnehmerlaschen und daran angeschraubten Kratzmitnehmern aus Regenerat-Kunststoff (PE500 Konfetti) bestückt. Die Kunststoffkratzer erwiesen sich im Dauerbetrieb nicht als formstabil.

Die Folgen waren gravierend:

  • die Kunststoffmitnehmer hatten sich durchgebogen und die angebogenen Mitnehmerlaschen der Ketten verbogen
  • die hohen Zugkräfte auf die Mitnehmerlaschen haben dazu geführt, dass sich die Kettenlaschen von den Kettenbolzen gelöst haben
  • Die wiederkehrenden Kettenrisse haben zu ungeplanten Betriebsunterbrechungen, hohen Reparatur- und Instandhaltungskosten geführt. Der größte Schaden entstand durch die ungeplanten Betriebsstillstände. 

Zielsetzung: Zuverlässige Alternative mit besserer Wirtschaftlichkeit

Vor diesem Hintergrund entschloss sich das Instandhaltungsteam, gemeinsam mit den Kettenspezialisten von FB Ketten aus Eslohe (D) einen Test mit praxiserprobten Förderketten und den von FB Ketten Eslohe entwickelten INNO-Mitnehmern durchzuführen, um eine langlebigere, betriebssichere und wartungsfreundliche Lösung zu finden. Im Fokus standen:

  • Die Erprobung neuer, formstabiler Mitnehmerwerkstoffe
  • Die Optimierung der Kettentechnik mit besserer Lastverteilung und höherer Verschleißfestigkeit

Kettentest und Mitnehmertest

Von Oktober 2009 bis Juni 2010 wurden in einem Silobeschicker drei alternative Mitnehmermaterialien in Serien von je 9 Stück verbaut:

  1. Wasserfest verleimtes Buchenholz
  2. Kunststoff PE1000
  3. Kunstharzgetränktes Schichtholz (FB INNO1000)

Parallel dazu wurden FB-Doppelstrangkratzerketten M160A160 mit Kettenlaschen aus FB1000 und verbesserter Mitnehmeranbindung eingesetzt. Diese Kettenlösung hatte sich in ähnlichen Anlagen sehr gut bewährt..

Die Mitnehmer wurden nicht mehr angebogen, sondern in der Teilungsmitte aufgeschweißt, um die einwirkenden Kräfte auf 2 Kettengelenke zu verteilen und kritische Spannungsspitzen zu vermeiden.

Deutlich höhere Betriebssicherheit mit FB Kettenlösungen

Nach fast einem Jahr durchgängigen Betriebs zeigen die Ergebnisse ein klares Bild:

Keine gerissenen Mitnehmerlaschen
Keine aufgebogenen Kettenglieder
Kein durch Mitnehmer verursachter Stillstand

  • Die Mitnehmer aus kunstharzgetränktem Schichtholz (FB INNO1000) schnitten mit der geringsten Abnutzung ab – nur ein Mitnehmer ging durch Gewaltbruch verloren. Ein großer Vorteil liegt in der Formstabilität. INNO-Mitnehmer verbiegen sich nicht dauerhaft und brechen bei großen Überlasten. Sie können somit auch als Überlastschutz eingesetzt werden.
  • Buchenholz und PE1000 zeigten Gebrauchsspuren auf dem Niveau der bisherigen Lösung – bei gleichzeitig geringerem Gewicht und besseren Kosten.
  • Lediglich in einem besonders beanspruchten Förderabschnitt mit ständiger Überschüttung kam es zu verstärktem Bolzen-/Buchsenverschleiß, sodass die Kette vorsorglich im Rahmen der Revision getauscht wurde.

Fazit für Instandhalter: Optimierung mit spürbarem Effekt

Die neue Kettentechnologie und die getesteten Kratzer aus INNO1000 von FB Ketten ermöglichen einen zuverlässigen, wirtschaftlichen und wartungsarmen Betrieb – auch unter anspruchsvollen Bedingungen.

Techniker und Instandhalter profitieren von:

  • Längeren Standzeiten (längere Lebensdauer der Ketten, Kettenräder und Mitnehmer)
  • Weniger Reparaturen
  • Deutlich erhöhter Anlagenverfügbarkeit
  • Höherer Betriebssicherheit bei gleichzeitig reduzierten Betriebskosten

Sie wollen ähnliche Probleme in Ihrer Anlage lösen?

Ihre Kettenanwendungstechniker unterstützen Sie gerne bei der Auswahl und Anpassung der optimalen Förderketten, auch gerne vor-Ort bei Ihnen im Haus.